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== Die Wirtel bei der Handspindel==
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Die Wirtel (auch Wirtelstein oder Wörtel genannt)ist ein wichtiger Bestandteil vieler Handspindeln.
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Der Wirtel (auch Wirtelstein oder Wörtel genannt)ist ein wichtiger Bestandteil vieler Handspindeln.
   
Manche Völker haben mit einer Spindel gesponnen, die nur aus einer Wirtel, meist einem Stein bestand. Um diesen wurde der Vorfaden gelegt und festgebunden, dann werden diese [[Spinnstein]]e als Fallspindeln betrieben.
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Manche Völker haben mit einer Spindel gesponnen, die nur aus einem Wirtel, meist einem Stein bestand. Um diesen wurde der Vorfaden gelegt und festgebunden, dann werden diese [[Spinnstein]]e als Fallspindeln betrieben.
   
Allerdings gibt es auch Spindeln die keine Wirtel haben (z.B. [[Astspindel]] oder [[Stäbchenspindel]]) und auch Spindeln mit mehreren Wirteln (z.B. die [[Balkanspindel]])
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Allerdings gibt es auch Spindeln die keinen Wirtel haben (z.B. [[Astspindel]] oder [[Stäbchenspindel]]) und auch Spindeln mit mehreren Wirteln (z.B. die [[Balkanspindel]])
   
Die Wirtel sorgt dafür, dass die Spindel in Schwung kommt uns sich so lange wie möglich gleichmäßig dreht. Sie ist sozusagen das „Schwungrad“ der Handspindel.
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Der Wirtel sorgt dafür, dass die Spindel in Schwung kommt uns sich so lange wie möglich gleichmäßig dreht. Sie ist sozusagen das „Schwungrad“ der Handspindel.
   
Je schwerer die Wirtel und je weiter Ihr Schwerpunkt vom Spinnstab entfernt ist, desto länger und ruhiger dreht sich die Spindel. Allerdings besteht bei zu schweren Wirtel die Gefahr, dass der gesponnene faden durch das Gewicht der Spindel reißt, daher sollte man immer ein zur Garnstärke passendes Geicht auswählen. Ideale Laufeigenschaften haben Wirteln, die am Rand dicker sind als zur Mitte hin. Gerade bei modernen Spindeln findet man daher oft durchbrochene Wirteln oder regelrechte Speichenräder.
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Je schwerer der Wirtel und je weiter Ihr Schwerpunkt vom Spinnstab entfernt ist, desto länger und ruhiger dreht sich die Spindel. Allerdings besteht bei zu schweren Wirteln die Gefahr, dass der gesponnene faden durch das Gewicht der Spindel reißt, daher sollte man immer ein zur Garnstärke passendes Gewicht auswählen. Ideale Laufeigenschaften haben Wirteln, die am Rand dicker sind als zur Mitte hin. Gerade bei modernen Spindeln findet man daher oft durchbrochene Wirteln oder regelrechte Speichenräder.
   
 
Wirteln gibt es aus ganz verschiedenen Materialien. Sie sind meist aus Holz oder Ton, können aber auch aus Stein, Bein, Knochen, Glas oder anderen Materialien angefertigt werden.
 
Wirteln gibt es aus ganz verschiedenen Materialien. Sie sind meist aus Holz oder Ton, können aber auch aus Stein, Bein, Knochen, Glas oder anderen Materialien angefertigt werden.
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Wirteln sind meist tellerförmig (=Tellerspindel) oder halbkugelförmig, können aber auch linsen- oder kugelförmig, in seltenen Fällen sogar mehreckig sein.
 
Wirteln sind meist tellerförmig (=Tellerspindel) oder halbkugelförmig, können aber auch linsen- oder kugelförmig, in seltenen Fällen sogar mehreckig sein.
   
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Bei [[Kreuzspindel]]n besteht der Wirtel aus Stäben, die kreuzförmig in den Spinnstab eingesteckt werden.
   
 
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Welche Art von Wirtel man wählt hängt von der Spinntechnik und den eigenen Vorlieben ab.
 
Welche Art von Wirtel man wählt hängt von der Spinntechnik und den eigenen Vorlieben ab.
   
== Die Wirtel beim Spinnrad oder Spindelrad ==
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== Der Wirtel beim Spinnrad oder Spindelrad ==
 
Die [[Schwungscheibe]], die beim Spinnrad oder [[Spindelrad]] die Bewegung des [[Schwungrad]]es auf den [[Spinnflügel]] bzw. die [[Spindel]] überträgt nennt man Wirtel oder auch Wirtelscheibe.
 
Die [[Schwungscheibe]], die beim Spinnrad oder [[Spindelrad]] die Bewegung des [[Schwungrad]]es auf den [[Spinnflügel]] bzw. die [[Spindel]] überträgt nennt man Wirtel oder auch Wirtelscheibe.
   
[[bild:spinnradwirtel.gif|thumb|Wirtel am Spinnrad rechts beim einfädigen, links beim zweifädigen Antrieb(roter Teil der Abbildung)]]
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[[Datei:Spinnradwirtel.gif|thumb|left|320px|Wirtel am Spinnrad rechts beim einfädigen, links beim zweifädigen Antrieb(roter Teil der Abbildung)]]

Aktuelle Version vom 20. Juni 2013, 15:06 Uhr

Der Begriff Wirtel wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet.

Der Wirtel bei der Handspindel[]

Wirtel

Wirtel(roter Teil der Abbildung)

Der Wirtel (auch Wirtelstein oder Wörtel genannt)ist ein wichtiger Bestandteil vieler Handspindeln.

Manche Völker haben mit einer Spindel gesponnen, die nur aus einem Wirtel, meist einem Stein bestand. Um diesen wurde der Vorfaden gelegt und festgebunden, dann werden diese Spinnsteine als Fallspindeln betrieben.

Allerdings gibt es auch Spindeln die keinen Wirtel haben (z.B. Astspindel oder Stäbchenspindel) und auch Spindeln mit mehreren Wirteln (z.B. die Balkanspindel)

Der Wirtel sorgt dafür, dass die Spindel in Schwung kommt uns sich so lange wie möglich gleichmäßig dreht. Sie ist sozusagen das „Schwungrad“ der Handspindel.

Je schwerer der Wirtel und je weiter Ihr Schwerpunkt vom Spinnstab entfernt ist, desto länger und ruhiger dreht sich die Spindel. Allerdings besteht bei zu schweren Wirteln die Gefahr, dass der gesponnene faden durch das Gewicht der Spindel reißt, daher sollte man immer ein zur Garnstärke passendes Gewicht auswählen. Ideale Laufeigenschaften haben Wirteln, die am Rand dicker sind als zur Mitte hin. Gerade bei modernen Spindeln findet man daher oft durchbrochene Wirteln oder regelrechte Speichenräder.

Wirteln gibt es aus ganz verschiedenen Materialien. Sie sind meist aus Holz oder Ton, können aber auch aus Stein, Bein, Knochen, Glas oder anderen Materialien angefertigt werden.

Wirteln sind meist tellerförmig (=Tellerspindel) oder halbkugelförmig, können aber auch linsen- oder kugelförmig, in seltenen Fällen sogar mehreckig sein.

Bei Kreuzspindeln besteht der Wirtel aus Stäben, die kreuzförmig in den Spinnstab eingesteckt werden.

Manche Wirteln sind fest mit dem Spinnstab verbunden, andere lassen sich abnehmen und bei Bedarf austauschen.

Welche Art von Wirtel man wählt hängt von der Spinntechnik und den eigenen Vorlieben ab.

Der Wirtel beim Spinnrad oder Spindelrad[]

Die Schwungscheibe, die beim Spinnrad oder Spindelrad die Bewegung des Schwungrades auf den Spinnflügel bzw. die Spindel überträgt nennt man Wirtel oder auch Wirtelscheibe.

Spinnradwirtel

Wirtel am Spinnrad rechts beim einfädigen, links beim zweifädigen Antrieb(roter Teil der Abbildung)